Die Fähre hat uns nach Santo Antao gebracht, der Nachbarinsel von Sao Vicente. Der Unterschied zwischen den Inseln augenfällig, es ist ein bisschen, wie wenn man bei uns in die Berge fährt.
Während in Zürich noch ein hektisches Stadtleben herrscht in dem die gestresste Mittelschicht rumwuselt und glänzende Karossen im Stau herumstehen, triffst du in Obwalden nur mehr auf relaxte Bergler in ihren Subarus.
Auf Kabverdisch würde dieser Vergleich so gehen: In Mindelo gibt es eine solide Mittelschicht, die sich was leisten kann, moderne Händys mit sich rumträgt, in sauber geputzten Autos rumfährt. Rundherum eine moderne Stadt, wie bei uns.
Auf Santo Antao haben wir hingegen fast keine Privatautos gesehen, der Verkehr wird fast ausschliesslich von Alugers (Sammeltaxis) bewältigt. Man könnte die Insel auch Santo Toyota nennen, denn ca. 95% aller Fahrzeuge auf der Insel sind von dieser Marke.
Santo Antao ist eine grüne Insel. Landwirtschaft ist die Haupteinnahmequelle. Die Landwirtschaft, die betrieben wird, hat aber nun ganz und gar nichts mit Traktoren zu tun! Die Felder sind winzig, in teilweise schwindelerregenden Höhen auf steilsten Terrassen oder in engen Tälern angeordnet.
Wir haben auch hier ein Taxi für den Tag gemietet (einen Toyota, what else). Damit sind wir zuerst über die alte Strasse über den Pass (1500m) auf die Westseite gefahren. Die Fahrt ist spektakulär. Sie mäandert durch die Vulkanlandschaft, welche im Osten braun anfängt und im Westen in allen Grüntönen aufhört. Die Strasse ist nicht geteert, nein, sie ist sorgfältig gepflastert (bei uns kannst du dir das nicht mal für den Vorplatz leisten) und sehr gut in Schuss.
Nach dem Mittagessen ging es dann über den Norden wieder zurück nach Porto Novo, wo die Fähre wieder zurück nach Mindelo schaukelt.