Mindelo, das ist Musik
Am Nachmittag fängt die Musik an, wenn an der Promenade Kunsthandwerkmarkt ist. Ein guter Mix.
Mindelo, das sind freundliche und hilfsbereite Menschen
Es gibt sogar Leute, die einem auf der Strasse grüssen, wie zu Hause auf dem Lande. Wenn man ratlos rumsteht, wird einem schnell geholfen. Natürlich würden einige Helfer gerne ein Geschäftchen mit uns machen, z.B. die Taxifahrer, die überall bereitstehen. Aber nie ist das Angebot aufdringlich oder unangenehm.
Zum Beispiel hat uns Wilson angesprochen, ob wir nicht gerne eine Inselrundfahrt mit seinem Aluger (Taxi) unternehmen möchten. Er ist zwar kein offizieller Guide, aber der Preis war in Ordnung. Wir wollten. Die Rundfahrt zu den schönsten Orten der Insel (ist ja klein, da ist alles nahe beieinander) war lustig. Das Gespräch mit Wilson hat einen sehr zufälligen Verlauf gehabt (Sprachbarriere), war aber durchaus informativ (er konnte genug Englisch) und wir haben das Gefühl gehabt, authentischer als bei einer offiziellen Tour.
Mindelo, das ist auch Bürokratie (1)
Aber nicht zu ernst, bitte. Zum Beispiel soll man als Segler bei Ankunft so schnell wie möglich einklarieren, innerhalb von 24h. Aber Samstags haben die Behörden etwas früher geschlossen, Sonntags ist zu und Montags war Feiertag. Wir sind erst nach drei Tagen einklariert worden, das hat keinen gestört. Auch, dass wir auf den Kanaren nicht ausklariert haben, egal. Dabei warnen die Reiseführer ausdrücklich davor, ohne Ausreisestempel im Pass aufzutauchen…
Auch bei der Telecom, wo wir einen Surfstick haben wollten geht es sehr geordnet, aber relaxed zu. Nümmerchen ziehen, wie bei uns in der Post, und dann warten. Ziemlich lange warten sogar, so eine Stunde. Aber wenn man dann an der Reihe ist, dann hat die nette Dame alle Zeit der Welt für dein Anliegen und eine erstklassige Lösung für dich parat. (Wir haben jetzt eine Simcarte zum hochladen dieses Artikels per Handy).
Sowieso ist die Stadt recht aufgeräumt. Der Bereich um den Hafen ist gepflegt, die Strassen sauber und die Versorgung gut. Die Autos sind meist recht neu und funkeln um die Wette. Schon interessant, wie viele Leute man am Autoputzen sieht. Und das in einem Land, das gemäss Beschreibungen "tiefe afrikanische Provinz" sein soll...
Mindelo, das ist Wind
In den Reiseführern wird auf Fallböen (2) hingewiesen, die in den Buchten der Kapverden auftreten können. Tatsächlich ist der Wind hier beträchtlich, die Böen schütteln Saint Monday kräftig durch. Wir sind froh, Gummidämpfer in unseren Festmachern zu haben.
Andererseits ist uns die Lust am Ankern vergangen. Wir möchten unser Schiff bei diesen Winden nicht gerne vor Anker allein lassen, schon gar nicht, als es einen Katamaran, der vor der Marina vor Anker lag an unseren Steg gespült hat. Wir machen nun alle Ausflüge von Mindelo aus mit dem ÖV.
(1) Ehrlich gesagt haben wir uns das komplizierter vorgestellt. Im Grossen und Ganzen ist es recht easy. Man muss halt manchmal warten, was solls...
(2) Durch die umliegenden Berge wird der Wind kanalisiert. Obwohl wir normal nur ca. 10 bis 15Knoten herrschen, kann es kurzfristig auf 25Knoten auffrischen. Nach ein paar Sekunden ist der Spuk dann wieder vorbei.