Da staunst du Bauklötze! Die geht ab wie Schmidt‘s Katze, die Saint Monday! Grosses Kino! 11.0 Knoten über Grund! Zweistellig! Das gibt’s ja gar nicht!
Durch die Strasse von Gibraltar geht’s raus aus dem Mittelmeer in den grossen Atlantik. Wir hatten schon ein bisschen Angst, als wir pünktlich 3 Stunden nach Hochwasser abgelegt haben. Die Meeresenge zwischen Afrika und Europa ist eine vielbefahrene Strecke. Erstmals hat Ebbe und Flut einen Einfluss auf die Törnplanung und dann der Atlantik. Wie wird der wohl sein mit seinen hohen Wellen und so?
Die Durchfahrt vorbei an Tarifa war tatsächlich spektakulär, aber auf die gute Art. Wir hatten zwar wieder an die 30kn Wind, von hinten. Die Strömung hat auch von hinten geholfen, und das neue Segel und die neuen Wanten haben ihr Versprechen gehalten. Die GPS-Anzeige hat das Erlebnis mit der simplen Zahl 11.0 zusammengefasst (1)(2).
Die Strömung hat uns noch weit in den Atlantik herausgetragen. Wind und Wellen sind nach der Gibraltardüse auf Wellness-Niveau runtergegangen, die Sonne kam raus. Unsere erste Atlantikerfahrung (3) wurde zum äusserst erfreulichen und lange vermissten (4) Segelerlebnis. 30.5h und 157nm waren wir diesmal unterwegs.
(1) Der aufmerksame Leser erinnert sich, dass wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5kn rechnen…
(2) 11 Knoten hatten wir natürlich nur kurz beim heruntersurfen von einer Welle, aber 9kn waren es schon im Durchschnitt.
(3) Ausser der SKS-Kurs auf Gran Canaria, der zählt aber nicht.
(4) Seit wir in Spanien sind, sind wir nicht mehr gemütlich gesegelt. Meist war Dieselwind.