Freitag, 31. Januar 20142. Tag
Unsere Abenteurer haben schon das 2. E-Mail geschickt, hier ist der Wortlaut:
Atlantik, 2. Tag: Hallo Passat Nun haben wir ihn doch noch angetroffen, den Passatwind. Momentan noch etwas stark, sodass wir nur unter gereffter Genua fahren. Trotzdem kommen wir zügig voran. Nach dem ersten An- und Abgewöhntag könnte man es nun schon fast als angenehm bezeichnen. Etmal: 129sm, 241sm zurückgelegt, 1921sm to go. Wie ihr auf der Karte sehen könnt ging es am 2. Tag etwas besser vorwärts als am 1. Zu verdanken ist das dem Passatwind; für nicht Seefahrer oder Meteorologen habe ich ein schematisches Bild des Passatwindes angefügt ![]() ![]() (für die Experten, das ist keine Passat, sondern ein Santana, sieht aber ähnlich genug aus) Donnerstag, 30. Januar 2014Sie sind gestartet
Hallo miteinander,
Ich habe heute das erste Mail von der Saint-Monday erhalten. Sie sind gestartet, und haben eine erstes kleines Stück hinter sich gebracht. Hier der Originaltext der E-Mail: Atlantik, 1. Tag: Besch..eidener Anfang Wir haben pünktlich um 1200UTC in Mindelo abgelegt, kurz getankt, dann raus. Zuerst hat uns die Düse erwischt, Wind bis 30kn. Ist ja nur kurz, haben wir gedacht. Der Passatwind wir's dann schon richten. Also Raus aus der Düse, rein in die Flaute. Dann Südwind, das geht ja gar nicht. Als wir die Abdeckung von Santo Antao verlassen haben, hat er sich dann blicken lassen, der Passat. Aber eher so ein wenig unlustig. Mal mehr, mal weniger, mal etwas nordöstlicher, mal etwas östlicher. Sie waren nicht so toll, die ersten 24h 112sm geschafft, 2050sm to go. In etwa so hat das Auslaufen aus dem Hafen ausgesehen ![]() Und hier ist der Fortschritt der Atlantiküberquerung zu sehen ![]() Noch etwas in eigener Sache. Ich bin ab Samstag für eine Woche in den Ferien. Ich werde versuchen den Blog aus Ausland übers Handy weiterzuführen (ohne Bilder). Falls ihr aber keine neuen Einträge seht, liegt das an mir, und nicht daran dass die Saint-Monday untergegangen ist. Dienstag, 28. Januar 2014Beinahe...
Der vorherige Eintrag war wohl ein wenig voreilig. Die hiesige Kultur...
Der Afrikaner hat die Zeit, der Europäer die Uhren, heisst es. Wir hatten noch einen Spinnakerbaum bestellt, der ganz bestimmt (!) heute fertig sein sollte. Es geht morgen los. Nachtrag: Yes! Es wurde geliefert! Abends um 9Uhr, das ist zwei Stunden vor dem Termin (oder 10h danach)... Erneut unterwegs
Wir sind wieder auf See. Das Ziel heisst „Grenada“.
Diesmal wird es richtig lange dauern, wir rechnen mit +/-18Tagen. Mit an Bord sind 600l Wasser, 260l Diesel und Teigwaren, welche für einen mehrtägigen Spaghettiplausch mit euch allen reichen würden. Diesmal konnten wir eine super Shore-Support-Crew gewinnen: -Wetterguru Karin und Stefan (wetter@saint-monday.ch) werden uns mit Wetter-SMS auf dem Laufenden halten, während sie gleichzeitig ihre eigene Segelreise vorbereiten (www.sound-of-jura.ch). Sie haben uns schon zwischen Teneriffa und den Kapverden informiert. Wir hoffen, dass die Beiden einen extrem langweiligen Job haben werden und jeden Tag ENE5 oder E4 schreiben müssen… -Redakteur Andri (homebase@saint-monday.ch) wird den Blog pflegen. Wir möchten nicht, dass du, treuer Leser, dich 18 Tage langweilen musst. Andri ist dem Blog schon als Nr.1-Kommentator bekannt. -Postbote Hannes (postbote@saint-monday.ch) kuckt unsere Mailbox an und leitet uns wichtige Mitteilungen weiter. Werbung, Rechnungen und Bilder von Hundebabys wird er nicht weiterleiten. Ihr könnt uns auch wieder direkt kontaktieren: -Email: saintmonday@skyfile.com (Bitte keine Anhänge!) -SMS: 00881631557196 (Gratis über www.iridium.com) Sonntag, 26. Januar 2014Cabo Verde II – Santo Antao
Die Fähre hat uns nach Santo Antao gebracht, der Nachbarinsel von Sao Vicente. Der Unterschied zwischen den Inseln augenfällig, es ist ein bisschen, wie wenn man bei uns in die Berge fährt.
Während in Zürich noch ein hektisches Stadtleben herrscht in dem die gestresste Mittelschicht rumwuselt und glänzende Karossen im Stau herumstehen, triffst du in Obwalden nur mehr auf relaxte Bergler in ihren Subarus. Auf Kabverdisch würde dieser Vergleich so gehen: In Mindelo gibt es eine solide Mittelschicht, die sich was leisten kann, moderne Händys mit sich rumträgt, in sauber geputzten Autos rumfährt. Rundherum eine moderne Stadt, wie bei uns. Auf Santo Antao haben wir hingegen fast keine Privatautos gesehen, der Verkehr wird fast ausschliesslich von Alugers (Sammeltaxis) bewältigt. Man könnte die Insel auch Santo Toyota nennen, denn ca. 95% aller Fahrzeuge auf der Insel sind von dieser Marke. Santo Antao ist eine grüne Insel. Landwirtschaft ist die Haupteinnahmequelle. Die Landwirtschaft, die betrieben wird, hat aber nun ganz und gar nichts mit Traktoren zu tun! Die Felder sind winzig, in teilweise schwindelerregenden Höhen auf steilsten Terrassen oder in engen Tälern angeordnet. Wir haben auch hier ein Taxi für den Tag gemietet (einen Toyota, what else). Damit sind wir zuerst über die alte Strasse über den Pass (1500m) auf die Westseite gefahren. Die Fahrt ist spektakulär. Sie mäandert durch die Vulkanlandschaft, welche im Osten braun anfängt und im Westen in allen Grüntönen aufhört. Die Strasse ist nicht geteert, nein, sie ist sorgfältig gepflastert (bei uns kannst du dir das nicht mal für den Vorplatz leisten) und sehr gut in Schuss. Nach dem Mittagessen ging es dann über den Norden wieder zurück nach Porto Novo, wo die Fähre wieder zurück nach Mindelo schaukelt. Samstag, 25. Januar 2014Cabo Verde I – Sao Vicente
Mindelo, das ist Musik
Am Nachmittag fängt die Musik an, wenn an der Promenade Kunsthandwerkmarkt ist. Ein guter Mix. Mindelo, das sind freundliche und hilfsbereite Menschen Es gibt sogar Leute, die einem auf der Strasse grüssen, wie zu Hause auf dem Lande. Wenn man ratlos rumsteht, wird einem schnell geholfen. Natürlich würden einige Helfer gerne ein Geschäftchen mit uns machen, z.B. die Taxifahrer, die überall bereitstehen. Aber nie ist das Angebot aufdringlich oder unangenehm. Zum Beispiel hat uns Wilson angesprochen, ob wir nicht gerne eine Inselrundfahrt mit seinem Aluger (Taxi) unternehmen möchten. Er ist zwar kein offizieller Guide, aber der Preis war in Ordnung. Wir wollten. Die Rundfahrt zu den schönsten Orten der Insel (ist ja klein, da ist alles nahe beieinander) war lustig. Das Gespräch mit Wilson hat einen sehr zufälligen Verlauf gehabt (Sprachbarriere), war aber durchaus informativ (er konnte genug Englisch) und wir haben das Gefühl gehabt, authentischer als bei einer offiziellen Tour. Mindelo, das ist auch Bürokratie (1) Aber nicht zu ernst, bitte. Zum Beispiel soll man als Segler bei Ankunft so schnell wie möglich einklarieren, innerhalb von 24h. Aber Samstags haben die Behörden etwas früher geschlossen, Sonntags ist zu und Montags war Feiertag. Wir sind erst nach drei Tagen einklariert worden, das hat keinen gestört. Auch, dass wir auf den Kanaren nicht ausklariert haben, egal. Dabei warnen die Reiseführer ausdrücklich davor, ohne Ausreisestempel im Pass aufzutauchen… Auch bei der Telecom, wo wir einen Surfstick haben wollten geht es sehr geordnet, aber relaxed zu. Nümmerchen ziehen, wie bei uns in der Post, und dann warten. Ziemlich lange warten sogar, so eine Stunde. Aber wenn man dann an der Reihe ist, dann hat die nette Dame alle Zeit der Welt für dein Anliegen und eine erstklassige Lösung für dich parat. (Wir haben jetzt eine Simcarte zum hochladen dieses Artikels per Handy). Sowieso ist die Stadt recht aufgeräumt. Der Bereich um den Hafen ist gepflegt, die Strassen sauber und die Versorgung gut. Die Autos sind meist recht neu und funkeln um die Wette. Schon interessant, wie viele Leute man am Autoputzen sieht. Und das in einem Land, das gemäss Beschreibungen "tiefe afrikanische Provinz" sein soll... Mindelo, das ist Wind In den Reiseführern wird auf Fallböen (2) hingewiesen, die in den Buchten der Kapverden auftreten können. Tatsächlich ist der Wind hier beträchtlich, die Böen schütteln Saint Monday kräftig durch. Wir sind froh, Gummidämpfer in unseren Festmachern zu haben. Andererseits ist uns die Lust am Ankern vergangen. Wir möchten unser Schiff bei diesen Winden nicht gerne vor Anker allein lassen, schon gar nicht, als es einen Katamaran, der vor der Marina vor Anker lag an unseren Steg gespült hat. Wir machen nun alle Ausflüge von Mindelo aus mit dem ÖV. (1) Ehrlich gesagt haben wir uns das komplizierter vorgestellt. Im Grossen und Ganzen ist es recht easy. Man muss halt manchmal warten, was solls... (2) Durch die umliegenden Berge wird der Wind kanalisiert. Obwohl wir normal nur ca. 10 bis 15Knoten herrschen, kann es kurzfristig auf 25Knoten auffrischen. Nach ein paar Sekunden ist der Spuk dann wieder vorbei. Sonntag, 19. Januar 2014Interview
Wir sind in Mindelo angekommen. Kaum sind wir auf den Steg gesprungen, da wurden wir auch schon von der Presse belagert. Hier ein Auszug aus dem Interview, welches wir gegeben haben
Reporter: Ihr wart jetzt sechs Tage auf See, gratuliere! Habt ihr gekotzt? Ms. Saint: Nope Mr. Monday: Diesmal nicht Reporter: Wirklich? Keine Seekrankheit? Mr. Monday: Mit diesmal meine ich unsere gesamte Reise, die jetzt immerhin schon 208 Tage dauert, davon 106 Seetage. Ms. Saint: Ich bin glücklicherweise recht robust in dieser Beziehung. Aber mal unter uns, Mr. Monday wirft sich schon mal ein halbes Stugeron ein. Reporter: Ihr seid sechs Tage auf engstem Raum zusammen, ohne euch ausweichen zu können. Führt das nicht zu Streit? Mr. Monday: Nein, wir harmonieren bestens. Wir sind beide ausgebildete Skipper und können uns voll aufeinander verlassen. Ms. Saint: Wir sehen uns gar nicht so viel, es ist ja immer einer 3h auf Wache und hält sich vor allem auf der Brücke oder im Kartenraum auf. Der Andere hat frei, und ist entweder in seiner Suite vor dem Entertainment-System, im Wellnessbereich oder in der Kombüse. Das Schiff ist gar nicht so klein, wie man von aussen denkt. Reporter: Das würde man tatsächlich nicht denken. Wie war denn die Überfahrt hierher? Ms. Saint: Die ersten zwei Tage waren nicht lustig, dann war's gemütlich. Mr. Monday: Nicht lustig, das kann man laut sagen! Es ist ja normal, dass es ein, zwei Tage dauert, bis sich der Körper an den 3h-Schlafrythmus gewöhnt hat. Da bist du dauernd müde. Wenn dich dann noch 3m-Wellen und 7bft Wind am Schlafen hindern, da hört der Spass auf! Ms Saint: Ach, nach zwei Tagen war‘s vorbei und der Herr konnte wieder ausschlafen. Da wurde es doch richtig schön. Mr. Monday: Ja, als wir die Genua endlich ausbaumen konnten und die Wellen nachliessen. Aber es war immer bewölkt, das hat der Solarbilanz gar nicht gefallen! Ms. Saint: Du musst auch immer rummotzen. Dafür mussten wir fast nicht motoren. Nur ganz am Anfang mussten wir aus dem Hafen rauspaddeln, zum Glück hat uns unser Yanmar da unterstützt. Und die letzten 5h vor der Ankunft. Reporter: ...Bitte! War‘s seglerisch wenigstens anspruchsvoll? Du hast was von ausbaumen erzählt. Mr. Monday: Ja, wir haben den Passatwind entdeckt, man weiss ja, viel Vorwindkurs, da baumt man die Genua natürlich aus, ist doch klar! Ms. Saint: Wir mussten erst im Buch nachlesen, wie das geht mit dem Topnant, dem Nieder- und Achterholer. Wir haben das ehrlichgesagt das erste Mal gemacht. Mr. Monday: Öh... Ms. Saint: Wir haben es auch nur einmal gemacht, danach mussten wir an den Segel nix mehr ändern bis ins Ziel. Von dem her war‘ s easy. Reporter: Das hört sich nicht nach viel Aufwand an. Was macht ihr überhaupt den ganzen Tag? Mr. Monday: Es gibt schon ein paar Sachen zu tun. Die Solarpanels putzen, kochen, Logbuch führen,... Aber man kann es sich schon einteilen, ja nicht zu viel auf einmal. Ms. Saint: Wir schlafen viel, es braucht mehr Stunden, um sich auszuruhen mit unserem Wachrhythmus. Und wir lesen uns quer durch unsere Bibliothek. Mr. Monday: Du brauchst auch für alles länger, wenn deine Welt schwankt. Man muss jeden Schritt planen, sich immer festhalten. Da wird schon der Gang aufs Klo zum Event, von dem man sich anschliessend ein wenig ausruhen muss. Reporter: Wird euch nicht langweilig? Mr. Monday: Was ist so schlecht an Langeweile? Ich finde diese Art von Meditation äusserst wichtig, ja sogar Voraussetzung für Kreativität. Es entstehen erstaunliche Ideen, wenn man sich der Dauerunterhaltung entzieht. Ms. Saint: Ich finde es immer noch spannend. Das Meer fasziniert nach wie vor. Es ist immer anders, man kann stundenlang zukucken. Und manchmal kommen Delfine! Eine riesige Gruppe hat uns kurz vor dem Ziel begleitet. Super! Reporter: Seid ihr immer noch zufrieden mit Saint Monday nach dieser Reise? Ms. Saint: Mehr denn je! Es ist wirklich ein gutes Schiff. Wir haben uns zu jedem Zeitpunkt sicher und wohl gefühlt auf ihr, auch als es richtig gewindet hat. Mr. Monday: Wir sind auch mit unserer Crew ganz zufrieden. Die Neuzugänge haben sich wirklich bewährt. Pedro Olympic, welcher vor kurzem von Agnes Elvström das Amt der Genua übernommen hat harmoniert bestens mit Inga Elvström (Grossegel). Dass es ihm gefällt, sieht man ganz deutlich, auf Vorwindkursen kriegt er immer einen Ständer! Das sei ein Genuabaum, entschuldigt er sich zwar immer, aber er steht trotzdem steif im Wind. Ms. Saint: Das goldene Lenkrad geht aber eindeutig an unser jüngstes Crewmitglied Ray. Ray Marine hat in Teneriffa als Autopilot angeheuert, da James Autohelm langsam das Pensionsalter erreicht hat. Ray hat das EVO-1 Brevet und das merkt man. Absolut kurstreu. Mr. Monday: James fährt übrigens trotzdem mit und könnte sofort einspringen, wenn Ray müde wird. Wir wollen schon gerne zwei Autopiloten dabei haben, denn selber steuern zu müssen während 6 oder 14 Tage sehen wir als Sicherheitsrisiko Nr.1. Da wirst zu müde! Reporter: Es ist also alles gut gelaufen. Nichts kaputtgegangen? Mr. Monday: Naja, die Reffleine hat plötzlich einen Knall getan. Durchgescheuert. Nix gefährliches, aber ärgerlich. Vor allem, weil wir schon festgestellt haben, dass das die älteste Leine am Rigg ist und tatsächlich schon Ersatz gekauft haben. Nun, in der Backskiste nützt das nichts. Ms. Saint: Und kurz vor dem Ziel hat uns noch ein Squal überrascht mit Regen und starken Böen. Bei dieser Gelegenheit ist die Aufhängung vom Genaubaum am Mast gebrochen. Aber nur, weil wir diesen fälschlicherweise am Plastikteil angebracht haben statt am Aluteil. Wir werden’s noch lernen… Reporter: Und jetzt nach dem Landfall? Was macht Ihr jetzt zuerst? Mr. Monday: Duschen, ich bin ganz salzig und dann Saint Monday waschen, die ist auch ganz salzig. Ms. Saint: Moment! Vorher noch das Ankerbier! Reporter: Danke für das Interview. PS: Dieses Interview hat natürlich nicht so stattgefunden. Das war eine dieser kreativen Ideen... Aber du, lieber Leserreporter kannst gerne deine Fragen schicken, dann ergänzen wir das Interview. PPS: Unser Wellnessbereich: Samstag, 18. Januar 2014Cabo Verde
Wir sind angekommen! 849 Seemeilen, 146 Stunden und 30 Minuten, wir werden berichten
Sonntag, 12. Januar 2014Unterwegs
Lieber Leser, Liebe Leserin
Wir sind unterwegs zu den Kapverden. Unsere bisher längste Seestrecke. Damit uns in den kommenden Tagen nicht langweilig ist, könnt ihr uns ein Email schreiben. Ja, wir haben ein Satellitentelefon und können eure Nachrichten lesen! Die Satellitenemail: saintmonday@skyfile.com Erinnert Ihr euch noch an die Zeiten vom Analogmodem, liebe Jungspunde? Ja, das mit dem getüte beim einloggen. Das hatte 14400kBs, unglaublich lahm, nicht wahr? Nun, unser Iridium hat nur 2400kBs... Naja, wir haben ja sonst nichts zu tun. Bitte nicht zu viel schreiben und nur Text schicken, keine Formatierungen oder so. Alles, was zu gross ist lehnt unser Programm rigoros ab, damit's nicht zu teuer wird. Unter www.iridium.com / Messages könnt Ihr auch ein gratis-SMS absetzen an die Nummer 00881631557196. Samstag, 11. Januar 2014Islas de Canarias IV - TeneriffaJuhu! Schnee! Wir sind wieder zuhause! Natürlich nicht! Wir sind auf Teneriffa, hier ist der höchste Berg von Spanien (3400 und öppis Meter). Natürlich fahren wir rauf, mit der Seilbahn (aus Thun) und kucken runter. Teneriffa ist sehr gut auf Tourismus ausgerichtet, das erkennt man an der guten Organisation der Carreisen. Wir hingegen geniessen unseren bisher günstigsten Mietwagen und kucken uns die Insel an. In SantaCruz treffen wir die SY INTI (1) wieder, welche wir in Marokko getroffen haben. Von hier aus brechen viele Schiffe Richtung Süden auf. Das machen wir jetzt auch. Der Teide von vorne Der Teide von hinten Wenn eine Kaltfornt durchzieht, bleibt Saint Monday im Hafen (1) www.radiopelicano.de Freitag, 10. Januar 2014Islas de Canarias III – La Palma
148sm, 27h, nochmals eine ganz andere Welt. Während Lanzarote einen hohen Schwarzanteil hat und Gran Canaria eher in Brauntönen gehalten ist, ist La Palma grün. Sattes, kräftiges Grün. Dick aufgetragen, da wurde nicht gespart.
La Palma hat auch einen 2426m hohen Vulkangipfel, erstaunlich hoch für so eine kleine Fläche. Ms Saint, Berge, ihr wisst es: Hochsteigen, runterkucken! Ja, genau (1)! Neben der Höhe verfügt die Insel auch über besonders reine Luft. Man hat desswegen einige Teleskope auf den Gipfel gestellt und ein einzigartiges Gesetzt gegen Lichtverschmutzung, das „Gesetz des Himmel“ erlassen. Die Insel ist zweigeteilt. Bei uns auf der Ostseite stauen sich die Wolken an den steilen Berghängen, während auf der sanft abfallenden Westseite Sonnenschein herrscht. Leider kann die Marina in Santa Cruz die Erwartungen nicht erfüllen. Keine Fahrtensegler, nur autistische Chartercrews, welche nicht mit uns plaudern. Und es schwankt! Das hat jetzt nix mit dem vorhergehenden Artikel zu tun, nein, die Wellen reflektieren sich im Hafen äusserst ungünstig! So gesehen wäre die Marina in Tazacorte auf der Westseite wohl doch die bessere Wahl gewesen. Aber hey, wir sind schon 27h unterwegs gewesen... Eines der Teleskope Noch einige Teleskope. Innen ist der Krater ausnahmsweise nicht grün Diese Fotos sind farblich durchaus repräsentativ für die Insel (1) Zum Glück hat es eine mrmondayfreundliche Serpentinenstrecke bis fast nach ganz oben auf den Gipfel und genügend Mietwagen auf der Insel! Mittwoch, 8. Januar 2014Islas de Canarias II – Gran Canaria
120sm, 24h, andere Welt. Las Palmas de Gran Canaria ist eine Grossstadt mit einer würdigen Marina mit 1200 Plätzen. Hier bereitet man sich auf die Atlantiküberquerung vor. Die Marina ist geschäftig, die meisten Boote sind bewohnt, alle werkeln was an ihren Kähnen und Hippies suchen nach einer Mitfahrgelegenheit in die Karibik (1).
Wir werden an den Steg mit den Franzosen gelegt, wahrscheinlich weil unsere Kroatienflagge so ähnliche Farben hat, das nimmt man nicht so genau. Zum Glück haben wir in Marokko geübt, jetzt können wir auch hier mit den Nachbarn plaudern. Wir mögen die Marina. Wir sind eingeladen. Die Eltern von Matrosin Vera (2) wohnen auf der Insel, also fahren wir in den warmen Süden aufs Geburtstagsfest von Ralph. Es war lustig! Am Ende (3) schwankt es bei Mr Monday ärger als im schlimmsten Sturm. Jaja, excellenter Wein, abstinentes Marokko, da kommt alles zusammen. Es war schön, ein Fest zu feiern, nach den Weihnachten ohne Familienfeier. Danke Antje, danke Ralph. Las Plamas hat eine schöne Altstadt, nicht so gross wie diejenige ihrer Namenscousine auf Mallorca, aber auch schön Die haben die ganze Weihnachtsgeschichte mit Maria, Joseph und Eseln aus Sand gebaut. Aber wie das so ist, wenn man auf Sand baut, bröckelt es. Wir haben euch einen guterhaltenen Weihnachtmann fotographiert Im Süden der Insel ist es tatsächlich wärmer, aber auch sandig. Die berühmten Dünen von Loris, sorry, von Maspalomas. (1) Es sind auch ganz durchschnittliche Idealisten, welche über den Ozean trampen wollen. (2) Der langjährige Leser erinnert sich. (3) Man berichtet mir später, dass es durchaus noch weitergegangen sei. Freitag, 3. Januar 2014Elektrizität
Strom kommt aus der Steckdose, Milch aus dem Supermarkt und das Christkind hat eben die Geschenke vorbei gebracht. Das weiss jeder, so ist das nun mal.
Kinder, wir müssen mal ein wenig differenzieren, auch wenn es bei einigen von Euch gerne gepflegte Illusionen zerstört: An Bord müssen wir uns richtig um Strom bemühen, ca. 25m nach dem Ablegen ist Schluss mit 230V. Damit wir uns nicht zu fest einschränken müssen, haben wir uns Solarmodule angeschafft, mit freundlicher Unterstützung vom Hersteller (1). In der flachen Novembersonne von Spanien konnten wir anfangs nur etwa 10% unseres täglichen Strombedarfs decken. Etwas enttäuschend, immerhin haben wir 234Wp Solarleistung, das konnte doch nicht stimmen. Tatsächlich, ein Kabel war defekt! Von da an hatte Mr. Monday ein neues Experimentierfeld. Wo soll man die Module am besten anbringen, um die maximale Ausbeute zu erreichen? Da wir flexible Module haben, welche keinen festen Untergrund brauchen, können wir sie immer an der sonnigsten Stelle installieren. Gar nicht so einfach, die Segel werfen ihre Schatten immer woanders hin. Die beste Stelle ist die Quizfrage, der Gewinner erhält ein kühles Bier! And the winner is: Mr. Monday! Sei es durch eigenes Geschick oder ganz einfach, weil wir mittlerweile näher am Äquator sind, wo die Sonne wieder intensiver scheint? Egal! Unter dem Strich können wir jetzt unseren Strombedarf vor Anker (2) fast vollständig mit den Solarmodulen erzeugen… Spannend wird die Fahrt zu den Kapverden. Ob wir auch unseren „Unterwegsbedarf“ (3) mit Solar decken können? Oder wieviel Dieselpower müssen wir noch dazuspendieren? (4) PS: Die Milch kriegt der Supermarkt von der Kuh und das mit dem Christkind stimmt ganz bestimmt! zwei der drei Solarmodule, passatroutenfreundlich auf Backbord vertäut (1) 3 Solarmodule „Ampera“ von Sistech (je 78Wp), www.sistech.com (2) Vor Anker müssen wir nur den Kühlschrank versorgen (30Ah), nachts die Kabinenleuchte und das Ankerlicht betreiben, mal einen Laptop- oder Handyakku laden, ein wenig Radio hören und da GPS für den Ankeralarm mitlaufen lassen. Das dürften zwischen 50 und 70Ah pro Etmal (24h) sein. (3) Unterwegs braucht zusätzlich der Autoilot noch Strom. Ich schätze zwischen 24 und 30Ah genehmigt sich der gute James Autohelm. Nachts brennen die Navigationslichter anstelle von der Ankerlaterne und natürlich müssen alle Navigationsinstrumente immer angeschaltet sein. Das dürften an die 100Ah pro Etmal sein. (4) Bisher sind wir immer grosszügig gewesen mit dem Diesel. Wenn der Wind nicht reicht darf der Yanmar schon nachhelfen, bisher waren ja die Strecken immer kleiner als die Reichweite von unserem Tank. Desshalb haben wir auch noch nicht 24h ohne Motor durchgemacht. Donnerstag, 2. Januar 2014Islas de Canarias I - LanzaroteWas soll ich euch erzählen. Am 18. Dezember sind wir aus Marokko kommend auf den Kanaren angekommen, genau genommen auf Lanzarote. Das wissen wir so genau, weil wir am 19. gleich am Morgen als Erstes pflichtbewusst zur Policia del Immigration marschiert sind – immerhin 3km zu Fuss (1) – um vorschriftsmässig unseren Pass stempeln zu lassen (2). Nicht nötig, sagt der gute Mann, ihr seid ja bei Schengen. Na dann, Stempel trotzdem gekriegt, Feliz Navidad. Arrecife îst unser Ankunftshafen, wo es gerüchteweise eine neue Marina geben sollte. Check, Marina ist da, wenn auch gastronomisch noch nicht ganz Betriebsbereit, aber nautisch bestens geschützt und personell sehr hilfsbereit. Es wird bestimmt auch einladend, wenn alle Baustellen mal weg sind. In der Marina treffen wir die SY Julie wieder, welche mit unserer Flotille in Rabat aufgebrochen ist. Wir wollen was von der Insel sehen, also mieten wir uns einen Wagen. Dem modisch bewussten Autofahrer fällt schnell auf, dass unser schwarzer Peugeot farblich assortiert zur Landschaft ausgewählt wurde. Lanzarote ist eine Vulkaninsel, ein deja vu (3). Die Lavawüste ist hier riesig, schwarz und sehr geschmackvoll hergerichtet. Es ist wirklich praktisch, dass zu allen schwarzen Sehenswürdigkeiten schwarze Strassen führen, welche auf schwarzen Parkplätzen enden, auf welches wir unser schwarzes Auto hinstellen können (4). Beeindruckend ist die Natur allemal, das können auch die gelenkten Touristenströme nicht verderben. Und sie wird gekonnt flankiert von der modernen Lavasteinarchitektur der Besucherzentren. Wenn ich ein Superschurke à la James Bond wäre, Lanzarote würde mein spektakuläres Hauptquartier. Der Rückweg führt uns an Weinbergen vorbei. Wahnsinn, was da für ein Aufwand getrieben wird! Jede einzelne Rebe ist mit einem Lavasteinmäuerchen gegen die Winde geschützt. Die Reben kauern ganz, ganz klein in Ihren Löchern und produzieren lächerlich wenige Trauben pro Hektar. Aber gut ist er, der Wein. (1) Man bemerke ausnahmsweise die metrische Massangabe (2) Wir sind ja Schweizer, also nicht Europäer (3) Wir entwickeln uns langsam zu Vulkanologen (nicht Vulkaniern, das ist was anderes). Alleine auf dieser Tour haben wir schon den Ätna (aktiv), den Stromboli (aktiv) und Vulcano (teilweise aktiv). Auf früheren Reisen waren wir auch schon am Tunghrahua (aktiv), Cotopaxi (inaktiv) und auf den Galapagos (auch aktiv). Und natürlich im Hegau, damals im Klassenlager. (4) Zum Glück hat er gelbe Streifen auf den Rädern, sonst würde man ihn nie mehr wiederfinden… Mittwoch, 1. Januar 2014Es guets Neus (Feliz Ano 2014)
Wir hatten die Schnauze voll! Aber so richtig! Versuch du mal, zwölf Traubenbeeren in zwölf Sekunden zu essen. Da nimmst du den Mund ganz schön voll!
Am 31. Dezember sind wir auf La Palma angekommen. Natürlich haben wir uns spontan dem lokalen Sylvesterbrauch angepasst: Um Mitternacht soll man bei jedem Glockenschlag eine Traubenbeere essen, das bringt Glück. Und es ist lustig. Danach ging’s weiter mit Champagner und Live-Musik auf der Plaza (1). 2013 war ein tolles Jahr, was auch damit zusammenhängt, dass wir seit Juni Saint Monday haben und unterwegs sind. Was in 2014 auf uns zukommt, werden wir jetzt sehen. Die Capverden, Grenada und Trinidad sollen noch ganz schön sein. Euch allen wünschen wir ein super tolles 2014! (1) Wir sind um halb zwei ins Bett, die Nachtfahrt vom 30. auf den 31. hat sich bemerkbar gemacht. Allerdings sind wir eine Stunde später gerutscht als der Durchschnittseuropäer, denn wir sind hier in einer anderen Zeitzone.
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