Freitag, 27. September 2013Herbstferien
Wieder mal haben wir unsere Crew verstärkt. Matrosin Vera und Matrose Ralph haben für einen Herbstferientörn angeheuert.
Der Wind ist leider gleichzeitig auch in die Ferien gegangen, hier ist er jedenfalls nicht mehr. Nicht mal eine schlecht ausgebildete leichte Briese hat er als Ferienvertretung zurückgelassen. So sind wir also mit unserem Motorboot nach Vulcano gecruised. Das Thema hatten wir ja schon, hier eine neue Interpretation. Hier rauchts nur, dafür riechts nach Schwefel. Man muss nur 400m hochlaufen, aber selbstverständlich trifft man auch Schweizer! Zum Beispiel trifft man die Crew der Maskiatumi. Und wie es der Zufall (1) so will hat deren Skipper den gleichen Ex-Arbeitsgeber wie Mr. Monday! Es hat uns ausserodentlich gefreut! (1) Ehrlicherweise sollte man dem gutgläubigen Leser verraten, dass wir voneinader die ungefähren Törnpläne schon gekannt haben und uns ein wenig über Funk (2) abgesprochen haben. (2) Als gestandener Militärfunker weiss ich wie das geht. Es ist wie damals: Funk einschalten, Aufrufen, ein wenig dem Rauschen und Knacken zuhören, nichts verstehen, SMS schreiben... Mittwoch, 25. September 2013Stromboli
Sizilien liegt auf einer eigenen Kontinentalplatte. Das macht sich durch ein besonderes Temperament bemerkbar, jenes der Vulkane.
Wir haben schon über den Ätna berichtet. Ein einfacher Berg... Den Stromboli hingegen muss man sich hart erarbeiten! Aber was für ein Feuerwerk als Belohnung! Der Stromboli ist hochaktiv und spuckt tatsächlich Lava, Feuer, Rauch und Asche! Ca. alle 20min gibt es eine kleine Erruption, die man aus sicherer Distanz vom Kraterrand aus beobachten kann. Zum Kraterrand ist es aber ein weiter Weg. Da wären zuerst die 40sm, welche wir von Milazzo aus gesegelt sind. Immerhin vorwiegend gesegelt, bei den Wellen wäre motoren wirklich nicht angenehm gewesen. Fest an der Boje haben wir uns einem Bergführer angeschlossen, welcher uns auf den 900m hohen Berg geführt hat. Wir haben den Sonnenuntergang mit Kraterblick genossen! Überigens: Wenn du, lieber Tourist, im Ausland Schweizer treffen möchtest, musst du dich nur zu einer Tour auf den nächstliegenden Berg entschliessen. Man trifft immer welche! Die Rückreise nach Milazzo haben wir um Morgens um vier angetreten, um den Sonnenaufgang mit ein paar Erruptionen vom Schiff aus geniessen zu können. Ein Monsterausflug! Aber genau richtig nach den Wartetagen in Messina. Dienstag, 17. September 2013Und Sie warten...
Jetzt schaukeln (1) wir schon zwei Nächte in Messina und es wird noch eine Dritte!
Eigentlich wollten wir ja heute weiter, durch die Strasse von Messina (2) nach Norden. Aber die Windprognosen haben alle „Mistralrot“ angezeigt, da haben wir uns entschieden, noch ein wenig zu warten. Das braucht Nerven! Wir sitzen hier im Hafen mit Blick über die Strasse von Messina, keine Welle, der perfekte Segelwind. Der Stegnachbar läuft mit seinem Katamaran aus. Nur Mr. Monday und Ms. Saint mögen nicht auslaufen. Diskussion... doch gehen... bleiben... ja... nein... Da läuft auch schon die erste Jacht von Norden kommend ein. Wir helfen beim Festmachen, kommen ins Gespräch. Offenbar hat’s ganz schön gekachelt auf der Nordseite vom Kap. Wir haben das auf der Südseite gar nicht mitgekriegt. Sie hätten auch einen Katamaran getroffen, welcher ganz schön zu kämpfen hatte. Warten war eine gute Entscheidung. Geduld, wir lernen! (2) Die Strasse von Messina ist die Meeresenge zwischen Sizilien und dem Festland. Hier fahren die Fähren, alles was nach Sizilien will, muss hier durch. (1) Weil entsprechend viele Fähren fahren und zudem noch eine Strömung herrscht, hat es ständig Schwell (Wellen) in der Marina. Auf Dauer kann das schon müde machen (3) Dieses hier noch! Immer nur kitschige Sonnenuntergänge wird dir, lieber Leser, mit der Zeit sicher ein wenig langweilig! Sorry, uns nicht... Montag, 16. September 2013Die Berge (Teil 2)
Es hat alles zusammengepasst! Berg, Gondelbahn, (sehr) frische Temperatur, zwei Schweizer...
Wer würde da nicht an Skifahren denken? Aber halt! Irgendwas irritiert! Ist es die Farbe? Nachdem wir seit Dubrovnik 450sm in einer Woche gemacht haben und 3 Mal eine Nacht durchgesegelt sind, waren wir doch etwas ausgepowert. Zur Abwechslung haben wir uns wieder mal einen Landtag gegönnt. Wir sind mit Blick auf den Ätna in Riposto eingelaufen, jetzt haben wir ihn auch von oben gesehen. Dieser Berg ist wirklich spektakulär. Und wenn man ein bisschen an der Oberfläche (Lavaasche) kratzt, kommt tatsächlich richtiger, weisser Schnee zum Vorschein! Donnerstag, 12. September 2013Geduld und Ungeduld...
Segeln ist vor allem ein psychischer „Sport“. Man kann ja die Umgebung nur bedingt kontrollieren.
Wir planen zum Beispiel unsere Segelschläge sehr sorgfältig, indem wir verschiedene Wetterinformationen in Betracht ziehen und daraus eine zu erwartende Geschwindigkeit abschätzen. Dann legen wir die Abfahrtszeit so fest, dass wir unser Ziel bei Tageslicht erreichen. Gestern sind wir beispielsweise um 16:00Uhr losgefahren, damit wir heute zwischen 6:00Uhr (75Meilen bei 5 Knoten) und 11:00Uhr (bei 4 Knoten) hier in Riposto auf Sizilien ankommen, also deutlich vor dem angekündigten Gewitter. Nun hat es sich ergeben, dass wir am Anfang der Reise keine 4kn erreicht haben. Wellen und Strom waren gegen uns! Mr. Monday wird da nervös, da kann er immer noch nicht entspannt warten und zusehen, muss immer auf die Geschwindigkeitsanzeige kucken, will Route, Segelstellung, Motorendrehzahl, etc. optimieren. Da drückt der Projektleiter durch, welcher die Sache durch „Massnahmen“ beeinflussen möchte. Aber beim Segeln ist es wie im richtigen Leben: operativer Aktionismus überdeckt keine strategische Planlosigkeit. Zum Glück ist Ms. Saint in dieser Situation geduldiger und schickt Mr. Monday erst mal auf Freiwache ins Bett. Und siehe da, es kommt gut! Kaum ist Capo Spartivento gerundet ist der Strom mit uns, es rauscht mit 6kn vorwärts. Zum Schluss müssen wir noch Fahrt rausnehmen, dass wir nicht vor Sonnenaufgang einlaufen. Geduld, wir üben noch... Vor dem Nachttörn... Montag, 9. September 2013Quiz
Heute mal ein kleines Quiz. Wir möchten damit für die Kommentarfunktion dieses Blogs werben, wir freuen uns nämlich immer über Feedbacks...
Los geht's: Saint Monday ist jetzt in Crotone. Wer uns die genauste Schätzung folgender Werte mitteilt, verdient sich eine Postkarte (aus richtigem Papier und mit Briefmarke): (A) Wie viele Meilen haben wir seit unserem letzten Standort zurückgelegt? (B) Wie lange haben wir dafür gebraucht? (Bonus) Wer war der berühmteste Bewohner von Crotone in der Vergangenheit und was hat er uns mit auf den Weg gegeben? Viel Spass beim schätzen. Es sollte ja ein "educated guess" möglich sein, wenn du die vorhergegangenen Artikel aufmerksam gelesen hast. Nächsten Sonntag ist "Einsendeschluss" Freitag, 6. September 2013180°
Dubrovnik, eine Stadt mit Geschichte (1). Und Touristen, ganz vielen. Ausserdem ist uns hier Kroatien ausgegangen, plötzlich war’s fertig.
Also haben wir uns entschieden, den Längengrad-Joker (2) einzusetzen: Kurs Süd (180° auf dem Kompass) hat uns 132 Meilen und 2° Längengrade weiter südlich nach Brindisi, Italien gebracht. Die Überfahrt hat 26 Stunden gedauert, die erste Nachtfahrt zu zweit mit der Saint Monday, erstmals rundum keine Küste mehr in Sicht. Damit hat nun ein neuer Abschnitt der Reise begonnen, wir haben die Inselwelt und die kurzen Tagesetappen von Ankerbucht zu Ankerbucht in Kroatien hinter uns gelassen. Vor uns liegen nun einige längeren Strecken bis wir Sizilien erreicht haben. Ah ja, das Unterhosenthema ist vorerst auch wieder erledigt... Dosvidenja Hrvaska Bon giorno Brindisi (1) Die erzähle ich euch jetzt nicht, ihr könnt ja auf Wikipedia nachkucken... (2) Längengrad-Joker, der: Je weiter südlich, desto wärmer. Das stimmt im Grossen und Ganzen wohl ganz gut. Wir hatten ja schon das Pullöverchen von Ms Saint, ausserdem hat’s uns beim Lesen des Kommentars der Berliner-Ostseesegler etwas gefröstelt. Nun, das Mittelmeer hat noch ganz viel Süden zu bieten, davon machen wir gebrauch... Blauwassersegeln
Es war eine entspannte Überfahrt, unsere erste Langstrecke, erstaunlich entspannt! Offenbar hat alles zusammengepasst.
Los sind wir um 11Uhr bei sehr wenig Wind. Der Diesel musste uns noch 20sm auf die Adria rausschieben, bis dann pünktlich um 15Uhr eine mässige Briese aus West bzw. Nordwest übernommen hat. Diese hat uns dann fast nach Brindisi begleitet, leider auf den letzten 20sm dann etwas geschwächelt. Auch der Wellengang hat gut dazu gepasst. Wenn es so läuft, wie es gelaufen ist, macht Segeln richtig Spass!
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