Freitag, 30. August 2013Rund Lastovo
Seit Samstag haben wir einen Gast – pardon – einen Matrosen an Bord. Unser Segelfreund Bernd ist in Dubrovnik an Bord gekommen.
Mit der neuen Dreiercrew sind wir, ganz gegen die Regeln, nochmals Richtung Nordwesten gesegelt. Wir haben uns den Winden gebeugt, und die kamen nun mal eher aus Süden. Gebracht hat es eine wunderbare Segelwoche! Wir sind nochmals zurück nach Korcula, den schönsten Ort der bisherigen Reise. Diesmal sind wir ohne Sorgen und Motorprobleme eingelaufen, was Korcula nur noch sympathischer macht. Weiter ging’s nach Lastovo. Die Insel ist zwar etwas abgelegen, aber wirklich schön. Der ideale Wendepunkt eines Törns ab Dubrovnik. Jetzt sind wir wieder auf dem Rückweg, ankern nochmals in der Bucht von Polace auf Mliet und bewegen uns wieder langsam auf Dubrovnik zu. Zum Glück hat sich der Wind nun an unser Ziel angepasst und weht praktischerweise wieder aus Nordwest. Das Highlight des Törns (neben den abwechslungsreichen und anregenden Diskussionen mit Bernd) ist das Verhältnis von Segelmeilen zu Motormeilen. Wir sind tatsächlich über 2/3 der Strecke gesegelt! Bisher war das Verhältnis eher 50 zu 50 oder noch schlechter. Aber wir haben uns in Geduld geübt, und nur den Dieselwind bemüht, wenn wir mit segeln längere Zeit unter 3 Knoten gefahren sind. Drei Knoten, das sind 5km/h. Mit zügig wandern könntest du mithalten, lieber Leser, allerdings nur, wenn du über Wasser gehen kannst (seltene Eigenschaft). Mittlerweile ist das Vertrauensverhältnis zwischen Crew und Schiff übrigens wieder hergestellt. Nachdem uns Saint Monday diese Woche sehr zuverlässig überall hin gebracht und uns sogar wieder mal Delphine gezeigt hat, sind wir wieder glücklich unterwegs. Mittwoch, 28. August 2013Herbst?
...es wait en chüele Wind. D Maitli leged Händsche aa und Buebe... Underhose...
Es wird langsam Herbst. Die Temperaturen sinken (vorübergehend). Es hat so unerklärliche Farben am Himmel (siehe Fotos), die wir hier noch nie gesehen haben. Man sieht Ms Saint nun hie und da mit einem Pullöverchen und auch Mr Monday zieht die Tage auch wieder häufiger Unterhosen an. Die Segelsaison in Kroatien ist vorbei, ganz plötzlich. In Buchten, in denen letzte Woche noch viele Jachten waren, sind nun plötzlich nur noch einzelne. Marinas, welche ohne Reservation keine Plätze mehr hatten, sind nun wieder spontan ansteuerbar. Das ist bemerkenswert, denn eigentlich ist das Segelwetter jetzt Ende August immer noch perfekt hier in der Adria. Die Wassertemperatur ist nach wie vor badefreudig, die Temperaturen sind noch mehr als angenehm (auch wenn man nun in den frühen Morgen- und späten Abendstunden Unterhosen braucht). Montag, 26. August 2013Schwiizertütsch
Von Dubrovnik kommend sind wir letzten Sonntag nach einem recht welligen Segeltag in in die Bucht Okuklje auf der Insel Mliet eingelaufen und haben am Steg vor dem Restaurant Maran angelegt, da wir abends mal essen gehen wollten.
Auf die übliche Frage, ob Englisch oder Deutsch gesprochen würde kam zurück: „Es gaat au uf Schwiizertütsch!“ Da sitzen wir also beim Abendessen mit Blick auf’s Meer und die Jacht in der schönsten mediterranen Umgebung, essen frisch gefangen Bernsteinfisch und bestellen noch „es vierteli Wiisse, bitte, merci“. Sonntag, 25. August 2013Meeresleuchten
Ein ganz spezielles Phänomen ist das Meeresleuchten. Nachts beim baden glitzert und funkelt es bei jeder Schwimmbewegung, wie wenn man eine Lichterkette an den Handgelenken tragen würde. Es sieht sehr faszinierend aus, wirklich schön!
Man kann richtige Figuren ins Wasser malen, welche für einige Sekunden leuchten und dann wieder verblassen. Für uns normale Segler ist das faszinieren und irgendwie mystisch. Für uns als Naturwissenschaftler ist die autolumineszenz von gewissen Planktonarten, welche durch Bewegung angeregt wird, was ganz neues. Leider kann man das Meeresleuchten nicht gut Fotografieren, drum heute kein Bild. Überigens, das Meeresleuchten funktioniert auch um Klo, welches mit Meerwasser gespühlt wird... Mittwoch, 21. August 2013Abenteuer
Diese Woche stand im Zeichen des Diesels! Immer wieder hat Hatori seinen Dienst verweigert, immer wieder haben wir ihn zur erneuten Kooperation überreden müssen. Das hat uns richtig fertig gemacht!
Nun, wie gesagt, wir haben ja ein Segelboot, der Motor ist nur ein Nebenantrieb. Man kann auch ohne, es ist also alles sicher. Aber ganz alles geht dann doch nicht, wir können ja den Wind nicht einschalten und die Richtung können wir auch nicht wünschen. Zurück zum Motor. Nachdem wir das Gröbste in Bol aus dem Tank abgelassen haben, sind wir eigentlich zuversichtlich gewesen, dass wir das Problem behoben haben. Nun, weit gefehlt! Am ersten Tag nachdem wir Vrboska verlassen haben, fanden wir beim Routinecheck Diesel in der Bilge. Fehlersuche. Die Entlüftungsschraube am Dieselfilter war defekt, da hat einer definitiv zu viel Kraft gehabt (für Ingenieure: M8-Schraube in Alugehäuse...). Jetzt muss man wirklich mal sagen, dass die Kroaten etwas von Service verstehen. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir den Mechaniker abends um halb acht an der Tankstelle von Hvar treffen konnten und er um 22 Uhr den reparierten Filter wieder einbaut. Hvala lepo! Nach einer durchschaukelten Nacht an der Tankstelle sind wir weiter. Zuerst in eine Bucht fürs Frühstück, alles tiptop. Später weiter Richtung unserem Tagesziel, der Insel Scedro. Nach zwei friedlichen Motorstunden fällt plötzlich der Diesel wieder aus, ein Albtraum. Nix hilft, wir kriegen den nicht wieder flott. Zum Glück sind wir nicht alleine auf dem Meer. Walter aus Graz schleppt uns mit seiner MAYKA Richtung Scedro. Ms Saint hat die super Aufgabe, immer hinter der MAYKA herzusteuern. Mr Monday hingegen hockt bis zu den Knöcheln im Diesel. Mit Erfolg, bis Scedro läuft der Diesel wieder. Eine PET-Flasche ist der Tank, zum Ankern reicht es. Sicher vor Anker überprüfen wir die Dieselversorgung systematisch, wechseln Filter, Herr Sauer gibt telefonische Tipps. Wieder mal Fehlanzeige, der Diesel läuft nur, wenn er an der PET-Flasche hängt. Das reicht für 30min. Damit kommt man nicht weit (Verbrauch 0.4l pro Seemeile). Zum Glück kommt am Sonntag dann ein angenehmer Westwind mit 8-12 Knoten. Wir beschliessen, dass das reichen muss, um uns nach Korcula zu tragen (Stichwort: Segelboot). Wir bereiten 3 PET-Flaschen mit Diesel vor: eine für aus der Bucht raus, eine für in die Marina rein, eine als Reserve (sicher ist sicher), und los geht’s. Aus der Bucht raus, Segel rauf, Motor aus, ein drittel der ersten Flasche gebraucht. Dann folgt ein wunderschöner Segeltag. Erst etwas schwacher Wind, wir machen 3 Seemeilen pro Stunde. Wir stellen uns schon darauf ein, dass das bei 20 Seemeilen etwas dauern könnte, da frischt es ein bisschen auf. Bald machen wir 5 Seemeilen pro Stunde, am Schluss sogar 7 und alles Raumwind. Eh wir uns versehen, segeln wir durch Horden von Surfern und Kiter und dann sind wir auch schon vor der Marina! PET-Flasche nachtanken, Diesel an, Segel runter, reinfahren, Warterunde drehen, nachtanken, anlegen, festmachen, Nerven beruhigen. Sie ist saueng, die Marina von Korcula, vor allem wenn man mit minütlich ausfallendem Motor rechnet. Es hat aber locker gereicht, wir hatten noch 2cm Diesel über der Ansaugöffnung... Hier in Korcula haben wir nun den vierten Mechaniker kennengelernt. Es waren alles dumme Folgefehler vom verdreckten Tank. Das ständige Entlüften hat dem System nicht gut getan, darauf hat er am Schluss Luft gezogen. Jetzt ist alles gereinigt oder neu. Wir testen jetzt noch ein bisschen und geniessen noch eine Nacht in Korcula. Es gibt in der Tat Orte auf dieser Welt, wo es ärgerlicher wäre, wenn man festhängt. Aber wir bleiben ja freiwillig, wie Marco Polo, der hier geboren wurde... Donnerstag, 15. August 2013Der Goldene Anker
In der Tat, der Sonntag war alles andere als angenehm!
Wir wollten nur kurz von Hvar nach Vis segeln, keine 10sm. Wind um 15kn, wie es Saint Monday so gerne mag, aus Nordwest. Ein Amwindkurs direkt rüber. Aber wir haben die Rechnung ohne die Wellen gemacht, wieder mal! Schon der Vortag und die Nacht in Pribinja waren unruhig. Vis liegt etwas weiter draussen, da haben die Wellen genug Platz, um Anlauf zu holen. Da der Wind die letzten Tage doch etwas stärker blies, in der Nordadria soll’s gestürmt haben (wovon wir nicht viel merkten), hat sich ein beachtlicher Seegang aufgebaut. Wir haben das unterschätzt. Als der Wind dann auch noch auf Westen wechselte und etwas auffrischte, war der Kessel geflickt. Aus 10 wurden 20sm gekreuze gegen Wind und kurze Wellen. Es ging nur langsam voran und es ging uns auf die Nerven! Leider sind Wellen auf Fotos nicht so eindrucksvoll... Wir haben’s nach Vis geschafft, kann man sich denken. Erleichtert sind wir in die Bucht von Vis getuckert, da fängt plötzlich der Diesel an zu stottern und geht schliesslich aus. Was für ein Ärger! Erstmals das Grosssegel wieder rauf, um manövrierfähig zu bleiben. Immerhin ist ja das Segel der Hauptantrieb... Nachdem wir uns ein wenig gesammelt hatten (wir waren erstaunlich entspannt, nach dieser Wellennerverei, solche Situationen sind offenbar bestes Teambuilding), entschieden wir uns für einen Ankerplatz vor dem Hafen. Ms. Saint steuert unter Grosssegel (bei mittlerweile wenig Wind) mitten ins Ankerfeld und Mr. Monday lässt den Anker direkt vor einer Partyflottille(1) runter. Aufschiesser, Segel backhalten, voila! Die haben Bauklötze gestaunt, wir hätten Eintritt verlangen sollen für das Hafenkino, welches wir geboten haben! Klasse Manöver, wir haben uns dafür umgehend den Orden „Goldener Anker“ verliehen. Die Bucht vor Vis Obwohl wir vermutet haben, dass ein Filter verstopft sein könnte, haben wir einen Mechaniker aufgetrieben. Er hat das System durchgepustet, Hatori war wieder zufrieden, konnte er sich doch sein Schlückchen über den Durst wieder schlürfen. Wir waren aber noch nicht so ganz glücklich, denn die Filter waren ja immer noch die Alten. Als sicherheitsbewusste Skipper sind wir am Dienstag zum nächsten Yachtservice und haben dem Yanmar eine Inspektion, Filter- und Ölwechsel durch Herr Sauer(2), Fa. Mirakul in Milna gegönnt. Er hat uns auch unseren Verdacht bestätigt, dass da noch mehr Dreck im Tank sein müsste und uns instruiert, wie wir den loswerden. Gesagt, getan, am Mittwoch haben wir den Tanksumpf abgelassen, als wir an einer Boje vor Bol lagen. Das war kein Diesel, der da rauskam! Das war Wasser und Dreck! Kein Wunder, dass das dem armen Hatori nicht schmeckt! Nach ca. 4 Litern kam endlich klarer Diesel. Wir glaubten schon, dass es nach dieser anstrengenden Drecksarbeit Zeit für den Ankertrunk würde, da hat uns der Bojenfeldbesitzer verjagt. Angeblich Bora (starker Wind). Also ab in die nächste Marina (Vrboska auf Hvar)(3). Duschen. Pizza. Bett. (1) Eine Partyflotille ist eine Gruppe von Booten (ca. 20 Stück), welche zusammen segelt. Wobei eigentlich nur der Skipper segelt, die Gäste lassen sich bei lauter Musik bis spät in die Nacht volllaufen. Es ist super, wenn man neben denen ankert. Man spart sich das Radio, wir haben ja eh nicht zu viel Strom in den Batterien. (2) Das ist Werbung! Wir waren extrem froh über die schnelle Hilfe und die Tipps von Herr Sauer und seinem Sohn. Und alles auf Deutsch. Wir können diese Adresse nur weiterempfehlen. (3) Auf dem Weg von Bol nach Vrboska haben wir noch die erfreuliche Entdeckung gemacht, dass Saint Monday unter Genua und Motor enorm schnell wird! Wir lernen uns kennen. Donnerstag, 8. August 2013Split
So, wieder einige Tage in der Inselwelt rumgesegelt, es wird Zeit für Besorgungen. Was gibt es da besseres, als eine Grossstadt? Wir entscheiden uns für Split.
Rechtzeitig merken wir noch, dass in Kroatien der 5. August der kroatische 1. August ist, was ungut zu Besorgungen passt. Split, das ist grosses Kino! Nicht nur die Unesco ist begeistert, wir sind es auch! Zwei Tage bleiben wir in der Marina und geniessen am Abend Altstadt* und Uferpromenade: *Bilder von der Altstadt findet ihr ja auf Google... Ok, eins haben wir: Sibenik
Das Revier zwischen Zadar und Sibenik gehört zu den Highlights in der kroatischen Inselwelt. „Bei uns“ in Punat ist es landschaftlich zwar auch reizvoll, aber schon die Belegung der Marina verrät es: Selten Wind (oder wenn, dann richtig fest). Dort sind ¾ der Hafenplätze mit Motorbooten belegt.
Ganz anders hier. Reines Segelvergnügen zwischen den Inseln! Das haben, wen wundert’s, auch andere für sich entdeckt. Zum Beispiel Bojenfeldbetreiber. Diese haben in den meisten Buchten Festmachbojen installiert, damit mehr Jachten reinpassen. Dafür muss man etwas zahlen, wenn man fest macht, ist ja klar. Am Samstag, als keine Charterjachten unterwegs waren, wurde unsere Hochseejacht dann zum Flussdampfer. Wir sind den Fluss Krka hochgedampft, vorbei an Sibenik bis zum Prokljansko jezero (Prokljansee). Felswände links (hat man ja hie und da) UND rechts! Fantastisch! Die Flussfahrt hat uns so gut gefallen, dass wir nach dem Zmittag und einem Bad im lauwarmen See sofort wieder zurückgedampft sind. Wir fahren also nichtsahnend unter einer Brücke (27m hoch) durch, da passiert das: Montag, 5. August 2013Die Kornaten
Die Kornaten, ein weltberühmtes Segelrevier in ganz Kroatien. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und sind hingesegelt, nachdem wir in Veli Iz unsere erste Hafennacht nach dem Aufbruch in Punat verbracht haben. Ein herziges Häfeli!
Tatsächlich ist der Nationalpark atemberaubend! Die Landschaft ist sehr karg, die Navigation anspruchsvoll. Aber so schön es auch ist, es hat einen entscheidenden Nachteil: Es ist klein! Nur 20 Seemeilen. Am erste Tag ging’s ja. Ein schwaches Windchen hat uns von Veli Iz bis mitten in eine einsame Bucht gebracht. Das war tagesfüllend für uns. Auch der Nationalparkwächter (die Kornaten sind nämlich ein Nationalpark, in welchem man als Jacht Eintritt zahlen muss) findet sein Revier wohl etwas klein. Ihm sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als wir ihm von 2 Tagen geplantem Aufenthalt berichteten. Wir haben Rabatt gekriegt. Am 2. Tag (dem 1. August, siehe unten) war der Wind super! 14-18 Knoten, das liebt Saint Monday! Leider war der Nationalpark zu Ende, bevor wir richtig angefangen hatten, und das, obwohl wir Umwege gesegelt sind. Wie frustrierend! Was soll man sagen! Wir haben uns in unser Schicksal ergeben und vor der Konoba Mare auf Smokvice angelegt. Die Wirtin hat uns mit einer Dorade und einem Seehecht als Erst-August-Dinner getröstet und Ms. Saint konnte ihrem Hobby nachgehen... Sonntag, 4. August 2013Erster August
Wir haben uns ja schon einmal über Patriotismus unterhalten, als es ums Geld ging. Nun ist aber unser Nationalfeiertag gewesen und da haben wir natürlich einen Weg gefunden, auch die Schweizer Flagge zu hissen.
Seit dem ersten August weht nun unsere Flagge unter der Backbordsaling (das ist die Querstrebe am Mast), wo der erfahrene Segler seine Clubfahne setzt. Also die Flagge ohne weitere offizielle Bedeutung. Im Gegensatz dazu wird auf der Steuerbordseite die Gastlandflagge gesetzt, z.B. die Italienische, wenn wir nach Italien fahren. Hier könnten wir -als kroatisches Boot- die Schweizerflagge setzen, wenn wir jemals in Basel einlaufen würden... Freitag, 2. August 2013Die Crew
Heute wollen wir euch mal die Crew vorstellen.
Wer nun hofft, intime Details zu Miss Saint und Mister Monday zu erfahren, muss leider enttäuscht werden. Es geht hier nicht um Skipperin und Skipper, es geht um’s Fussvolk. Man kann wohl sagen, dass zu den wichtigsten Crewmitgliedern unsere zwei schwedischen Schwestern Inga und Agnes Elvström gehören. Wenn sie nicht so divenhaft rumzicken würden, wären sie wohl tatsächlich die wichtigsten Crewmitglieder auf einem Segelboot überhaupt, denn sie haben das Amt von Gross- und Vorsegel inne. Aber nein, ständige flattern sie herum und nerven mit „uh, 8 Knoten Wind sind uns zu wenig“ und ständig muss man an ihnen rumzupfen (trimmen). Wenn man aber alles richtig macht, dann geht's kräftig vorwärts! Da sind wir schon manchmal froh um unseren genügsamen Hatori Yanmar, welcher japanisch zuverlässig seinen Dienst tut, pardon, seine Pflicht erfüllt. Als einziges Crewmitglied hat er übrigens sein eigenes Zimmer, auf Schiffen „Kabine“ genannt, denn mit seinen 3 Zylindern schnarcht er doch ein wenig laut. Aber er ist genügsam und macht für nur 2l Diesel die Stunde die Arbeit der Schwestern, wenn diese wieder eine meteorologische Migräne plagt. Eine wichtige Entlastung für uns Skipper ist der gute James Autohelm. Wenn Ms Saint in die Karte kuckt, während Mr Monday gerade aufs Töpfchen muss, übernimmt Matrose James das Steuer und den befohlenen Kurs. Meist muss er auch den Rest der Zeit steuern, denn nach einer Stunde oder so wird uns das zu blöd, da kucken wir lieber raus oder lesen ein Buch. Ein Veteran auf der Jacht ist auch unser Mariner. Seinen Vornamen kennen wir nicht, und nur er weiss, ob das sein richtiger Name ist. Er ist ein rechtes Raubein, der sich gerne ein wenig Zweitaktgemisch hinter die Binden kippt und kräftig raucht. Das hat dann auch dazu geführt, dass er Astma gekriegt hat. Aber nach einer Luftfilteroperation kann er nun seine ganze stärke wieder entfalten, wie damals, als er noch gedient hat. Nun ist es seine Aufgabe, Baby Monday, durch den Park, sorry, durch die Bucht zu schieben. Er tut das zwar manchmal ein wenig forsch, denn seine 3,3PS sind für die Kleine doch ein wenig viel, aber er kann sich auch zügeln. Und dann bringt uns das Dinghi sicher und fast trocken an Land. Es ist jeweils mächtig stolz, dass es das schon kann, es ist erst 2 Meter lang und noch nicht mal Stubenrein (verliert etwas Luft). Aber wenn es mal gross ist, möchte es Megajacht werden. So, das waren nun einige wichtige Crewmitglieder. Natürlich gibt es noch weitere wichtige Einrichtung an Bord, aber die werden wir dann ein anderes Mal ankucken. Donnerstag, 1. August 2013Zufälle gibt's!
Da fahren wir also nach Pag. Pag ist die Nachbarinsel von Rab und liegt quasi an der Perlenkette von Inseln, welcher wir nach Süden entlang fahren.
Wir kommen also in Pag an und wen treffen wir da zufällig, wenn auch nicht völlig unerwartet? Miss Saint’s Cousin, welchen wir schon über ein Jahr nicht mehr getroffen haben! Der Macht da Urlaub, genau in der Woche wo der Hafenkapitän uns endlich gehen lässt. Super war der Ausflug mit Tobias, Kasha, Pavel und Andrej. Mittags haben wir unsere Tagescrew mit dem Dinghi am Strand abgeholt. Zu dritt auf Baby Monday! Da bleibt kein Auge und keine Arschbacke trocken. Leider hat’s kein Wind gehabt, trotzdem haben wir die Trumpfkarte der Jachtbesitzer voll ausgespielt. Wir sind nämlich rüber zur nächsten Insel gefahren, wo der durchschnittliche Strandurlauber nicht hinkommt. Extra! Der Sonnenuntergang auf Pag - auch Extra!
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