Der heilige Montag (Saint Monday) ist ein äusserst praktischer Feiertag, denn es gibt ja doch einige Montage im Jahr. Zweiundfünfzig ungefähr, um genau zu sein.
Leider ist dieser traditionelle und zutiefst weltliche Feiertag in unserer beschleunigten Zeit etwas in Vergessenheit geraten, aber wir wollen ihn mit unserer Yacht wieder aufleben lassen und feiern, auf dass er wieder seinen Platz in der Gesellschaft erhält...
Saint Monday ist eine Tradition der Abwesenheit am Montag (Wikipedia).
Zu Beginn der Industrialisierung war die Idee des fetten Polsters auf dem Konto für den Konsum von möglichst vielen Gütern noch gänzlich unbekannt. Darum ist man auch nur zur Arbeit erschienen, wenn man nichts mehr in der Geldbörse hatte. Nun, Montags war noch was vom Zahltag am Samstag übrig. Also wozu der Stress?
Natürlich mag es auch eine Rolle gespielt haben, dass man mit dem Zahltag vom Samstag nach der Sonntagsmesse im Pub ausgezeichnet bis relativ spät Nachts durchhalten konnte, zumindest budgetmässig. Es ist wohl verständlich, dass man am Montag morgen, wenn man es unter dem Tresen hervor geschafft hat, nicht entsprechen fit für's Tagwerk war.
Leider ging diese schöne Tradition dann im 19. Jahrhundert langsam unter, eifrig gefördert durch die Fabrikbosse mit ihren Stempeluhren und Anwesenheitskontrollen.
Aufrechterhalten wurde sie nur noch von Saabfahrern aka. Freiberuflern und Krämern. Während heutzutage nur noch letzter verzweifelt daran festzuhalten versuchen (oder hat schon jemand von euch am Montag einen Coiffeurtermin gekriegt?), sind erstere zurzeit durch Handy, Mail und Social Network genau so unter Druck geraten wie die von der Präsenzpflicht befreiten unteren/mittleren Kader. Saint Monday, pha, nicht mal mehr der Sonntag ist heilig! Feierabend? Abgeschafft! Irgendwie ist immer Arbeit!
Wir haben nun beide recht lange und recht erfolgreich gearbeitet. Wir haben auch viel gearbeitet, nun wollen wir Saint Monday! Jeden Tag (Saint Zweitausendunddreizehn ist aber nicht so cool als Schiffsname)!