Diese Woche haben wir nichts gemacht!
Ahh, diese ausgedehnten Mussestunden ist einer der schönsten Bestandteile des Fahrtensegelns.
Segeln ist ja schon für sich genommen sehr förderlich für die Musse (1), denn es ist eher langsam und auch kurze Strecken dauern lange. Da eine gut getrimmte Yacht mit funktionierendem Autopiloten (2) ihrerseits eher wenig involvement von ihren Insassen verlangt (ausser rauskucken), bleit angenehm viel Zeit für meditative Entspannung.
Die Musse lässt sich aber noch steigern, wenn man, so wie wir, die ganze Woche in der Prickly Bay vor Anker liegt.
Entspannung in einer schönen Umgebung, kein Stress, keine Verpflichtungen, keine Ziele. Nach dem Aufstehen kurz ins Wasser springen und diesen Vorgang jedes Mal wiederholen, wenn der Schweiss auf der Stirn steht. Sonst lesen, rumliegen, Fruchtsaft, Bierchen. Schön!
Hie und da haben wir unsere Faulenzerei unterbrochen mit einem kleinen Din ghiausflug. Beispielsweise zur Tiki Bar, zum „De Big Fish“ oder zu anderen Yachten. Einen schönen Abend haben wir auf der Inspiration verbracht, danke!
In der Tiki Bar haben wir Bingo gespielt. Leider haben wir weder die Hühnerfarm noch das Zebra (siehe Bild) gewonnen. Auch das Schuhgestell hat jemand anderes mitgenommen. Naja, den Esel mit dem Dinghi zurück zu transportieren wäre wohl ein wenig anspruchsvoll geworden.
So ganz nebenbei haben sich doch noch produktive Resultate in unsere Woche geschlichen, obwohl wir das aktiv zu verhindern versuchten. Nun ist die Spryhood geflickt, auf welcher der Grossbaum immer geschabt hat, der Dinghi-Motor ist revidiert und wir haben einen Sommerliegeplatz für die Yacht klargemacht.
Wir sind nicht ganz von Rückschlägen verschont geblieben, wir müssen es zugeben. Der ursprüngliche Port of Call (3) unserer Atlantikpassage war die Phare Bleu Marina und nicht Barbados. Die Pläne haben sich damals geändert (2), aber nun waren wir nur noch 5sm davon entfernt. Die Götter wollen „Saint Monday“ nicht dort haben, sie haben es uns unmissverständlich eingehaucht (4).
(1) Ausgenommen ist Segeln bei Regatten und schlecht vorbereitete Anlegemanöver. Beides fördert Bluthochdruck
(2) Sehr wichtig! Wir haben berichtet.
(3) Zielhafen
(4) Eingehaucht? Eingestürmt wäre das korrekte Wort. Es hat uns mit 6 bis 7Bft direkt auf die Nase geblasen. Und Wellen dazu, die sich zurecht Wellen nennen. Wir, noch ganz im entspannten Meditationsmodus, sind nach einer Meile umgekehrt.